Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen. Jon Kabat-Zinn

Heilpflanzen und eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung können uns in allen Situationen unterstützen. Immer braucht es jedoch auch unsere innere Entwicklung, um im Leben Veränderungen zu vollziehen und um Zufriedenheit zu erlangen.

In den letzten Jahren ist eine Abneigung gegen unsere Gefühlswelt gewachsen. Es gibt viele Gründe dafür und unser Leben ist die letzten Jahre bestimmt in vielerlei Hinsicht auch nicht einfacher geworden. Unsere Gefühle spiele jedoch hier immer eine Schlüsselrolle, um Veränderungen auch zu vollziehen. Wir alle werden mit unterschiedlichen Ängsten konfrontiert in diesem grossen Wandel – und natürlich auch bereits in unserer bisherigen Biografie. Doch ich glaube gerade in diesen schwierigen Zeiten, liegt ein grosses Potential und eine Chance für Wachstum und Veränderung.

Auch wenn wir finanzielle Mittel benötigen, werden sie uns dennoch nie auf einer tiefen Ebene wirklich zufrieden stellen. Ich erlebe immer wieder Menschen in meinem Leben, welche viele Besitztümer haben und dennoch unglücklich in ihrem Leben sind. Und ich erlebe auch immer wieder Menschen, welche mit einem sehr niedrigen Einkommen leben und zufrieden sind in ihrem Leben und sich durch viel innere Arbeit auch ein standhaftes Vertrauen in sich selbst und ins Leben entwickelt haben. Selbst wenn wir alle Geld zum leben benötigen, sind es dennoch schlussendlich nicht die äusseren Umstände oder der finanzielle Reichtum, welcher uns wirklich glücklich macht. Auch wenn uns dies immer wieder von Aussen so suggeriert wird.

Ob du nun jemand bist, der grosse oder kleine Herausforderung zu bewältigen hat in deinem Leben, denke ich, dass die verschieden Achtsamkeitsprinzipien und das regelmässige Üben dir von grossem Nutzen sein können.

Achtsamkeit ist ein Weg!

Wir sind nicht irgendwann am Ziel angelangt. Wir benötigen ein kontinuierliches, beharrliches Üben und müssen immer wieder diesen inneren Weg gehen. Selbst in schwierigen Situationen, lohnt es sich jedoch, immer wieder diesen Weg gehen!

7 Schritte aus der Achtsamkeitspraxis

  1. Urteilslosigkeit

Ganz oft urteilen wir über eine Situationen, anstatt ihr mit Offenheit zu begegnen. In erster Linie ist es wichtig ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, damit wir einen Schritt zurück treten können in solchen Situationen, um der Situation zukünftig auch anders begegnen zu können.

Wenn wir ein Urteil fällen, sind wir oft mit etwas aus unserer Vergangenheit in Verbindung und nehmen diesen Zustand mit in unsere Gegenwart.  Wir geben sozusagen dem gegenwärtigen Augenblick gar keine Chance «da» zu sein. Wenn du Urteile wahrnimmst, hilft es, wenn du sie erst einmal lediglich beobachtest.

  1. Akzeptiere dass, was sich dir in diesem Augenblick zeigt

Es ist nicht so wichtig, dass wir alle Probleme gelöst haben. Doch wir können lernen, Schritt für Schritt anzunehmen, was uns gerade im Leben begegnet. Was sich uns zeigen will; in uns und um uns herum. Kämpfen wir gegen unsere Gefühle an, werden sie lediglich stärker. Die Akzeptanz löst oftmals die Situation auf, wenn wir nicht zum Ziel haben, dass wir sie auflösen wollen. Wenn ich eine Situation in meinem Leben nicht akzeptieren kann, akzeptiere ich einfach, dass ich sie zurzeit NICHT akzeptieren kann. 

  1. Identifiziere dich nicht mit allem

Wir neigen dazu uns mit allem immer gleich zu identifizieren. Hier ist es jedoch auch wichtig, dass wir genauso wenig in eine gleichgültige Distanziertheit geraten. Hier unterstützt uns die Rolle eines achtsamen Beobachter einzunehmen.

  1. Versuche nicht immer gleich zu reagieren

Wie rasch wir manchmal reagieren, wurde mir in einer Situation auf einer Zugreise, als ich an einem meiner Vipassana-Retreats in Zürich war, einst klar vor Augen geführt. Der Zug hatte sich verspätet, was einige Fahrgäste sichtlich ärgerte, da sie ihren Anschluss verpassen werden oder dadurch zu spät zur Arbeit erscheinen werden. Auch der Kontrolleur im Zug war mittlerweile durch die vielen Reaktionen der Menschen sichtlich verärgert und unfreundlich. Obwohl ich genauso zu spät an meinem Meditationsretreat erscheinen werde und ich normalerweise auch nicht gerne zu spät an Termine erscheine, verhielt ich mich in dieser Situation anders. Ich beobachtete achtsam die Situation um mich herum und den Kontrolleur mit seiner Wut und konnte die Situation einfach annehmen, wie sie ist. Ich liess meine Gefühle dazu in mir hochsteigen und rasch auch wieder vergehen. Der Kontrolleur wurde dadurch nicht ruhiger (viele Menschen glauben, dass wenn wir uns selbst verändern, sich auch die Welt im Aussen ändert – meine ernüchternde Erkenntnis in meinem Leben ist, dass dies nicht immer der Fall ist), doch für mich persönlich veränderte sich die Situation sehr schnell.

Das Bewusstsein darüber und das wir immer wieder «Inne halten» in schwierigen Situationen im Leben; alleine dadurch wird sich unser Leben verändern.

  1. Das Leben ist Veränderung

Werde dir das bewusst. Selbst wenn du gerade in deinem Leben in einer tiefen Depression steckst, wie hoch sind die Chancen, dass diese Depression für immer anhält? Alles verändert sich stets im Leben.

Das einzig Beständige ist die Unbeständigkeit. Laotse

  1. Die Offenheit eines Kindes bewahren

Lerne die Dinge immer wieder neu zu betrachten und sei immer wieder offen, für dass, was sich dir in deinem Leben gerade zeigt. Versuche Situationen in deinem Leben und deine Gefühle, die eine Situation in dir auslöst mit der Neugier eines Kindes zu beobachten.

  1. Übe dich in Absichtslosigkeit

Wie gut sind die Chancen, wenn wir mit einer Situation unzufrieden sind, wir sie augenblicklich und voller Ungeduld verändern wollen? Seien wir ehrlich; es funktioniert so gut wie nie!

Achtsamkeit bedeutet nichts verändern zu wollen. Weder in etwas Positives, Negatives oder selbst nichts Neutrales. Sondern den Moment so anzunehmen, wie er ist. Rein dadurch wird die Situation sich verändern.

MEINE KÖRPERTHERAPIE

Auch in der Tanz- und Körpertherapie können wir in Verbindung mit verschiedenen Übungen aus der Achtsamkeitspraxis wieder mehr „zu uns selbst“ finden, Ressourcen erlangen, festgefahrene Muster auflösen und unser Leben meist auf einer tieferen Ebene verändern. Ich unterstütze Menschen in meinen Einzelsitzungen in meiner Körpertherapie.